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Hunde AG an der Hermann-Sander-Schule

09.02.2017

„Was soll das?“ werden sich einige vielleicht fragen. Hunde an der Schule? Wozu?

Mein Name ist Jessica Exner und ich leite mit meinen beiden Hunden Melange und Doro seit dem Winterhalbjahr 2015/16 die Hunde AG an der Hermann-Sander-Schule. Diesen Winter ist zusätzlich mein dritter Hund Kuno dabei.

Die erste Gruppe der Hunde AG bestand aus acht Schülern der 4. Klassen, und alle Kinder hatten wenig oder schlechte Erfahrungen im Umgang mit Hunden. Viele von ihnen wechselten die Straßenseite, wenn ihnen im Alltag ein Hund begegnete und liefen dabei vor Panik fast vor ein Auto.

Gemeinsam mit meinen Hunden lernten die Schüler zuerst die Sprache der Hunde zu verstehen. Dieses Wissen wendeten die Schüler im Umgang mit meinen Hunden an und konnten genau erkennen, ob die Hunde fröhlich, ängstlich, gelangweilt oder aggressiv waren. Im zweiten Schritt erfolgte das Einstudieren von bestimmten Verhaltensregeln im Umgang mit fremden Hunden im öffentlichen Raum. Dabei fiel es den Kindern schwer, ruhig stehen zu bleiben, wenn ein Hund auf sie zukam. Aber sie hatten mit meinen Hunden viele Gelegenheiten, zu üben und gegen den „natürlichen Fluchtreflex“ zu handeln. Dieses Training kann die Kinder im Alltag vor Gefahren, die von Hunden ausgehen, schützen. Die meisten Unfälle werden durch „falsches“ Verhalten der Kinder verstärkt, da gerade das „Wegrennen“ der Kinder bei den meisten Hunden das Jagdverhalten auslöst.

In der aktuellen Gruppe der Hunde AG sind Schüler, die Erfahrungen im Umgang mit Hunden haben und von Anfang an viel Freude an der Arbeit mit den Tieren zeigen. Diese Schüler fordere ich mit Hundesport heraus. Dabei steht das sogenannte „Dogdancing“ im Vordergrund: Die Kinder choreografieren bestimmte Tricks mit den Hunden zu einem Musikstück. Dabei werden viele Kompetenzen der Kinder, wie zum Beispiel die Wahrnehmung der eigenen Frustrationstoleranz und der Umgang mit Frustration, gefördert und die Körperwahrnehmung der Schüler geschult. Denn nur wer seine Arme, Beine und seinen Körperrumpf koordinieren kann, wird mit der Ausführung eines Tricks durch den Hund belohnt. Da kommt nicht nur so mancher Schüler ins Schwitzen, nein, auch Lehrer und Erzieher haben Schwierigkeiten, ihre Körperbewegungen zu koordinieren, wenn sie von den Kindern zum Ausprobieren aufgefordert werden und mit den Hunden üben.

Allem voran stehen der Spaß und die Freude an dem Umgang mit einem anderen Lebewesen. Gegenseitiger Respekt, Wertschätzung und Vertrauen sorgen bei Schülern und Hunden für einzigartige gemeinsame Erlebnisse.

In unserer Bildergalerie gibt es ein paar Eindrücke. Beim Öffnen auf ein beliebiges Bild öffnet sich die Galerie. Viel Spaß!

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