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„Diese Schule ist ein Glücksgriff, um einen Hort aufzubauen!“

30.11.2018

Das Interview führte K. Kruckow

Am 01. August 2018 wurden in der Grundschule in der Platanenstraße in Steglitz die ersten 25 Ferienkinder begrüßt, die schnell das Schulgebäude eroberten, das vor dem Einzug von OPTIMUS die Volkshochschule beherbergt hatte. Das Lehrerkollegium stieß dann am 15. August dazu.

Das Gründungsteam der Schule besteht aktuell aus einem Schulleiter, einer Ganztagsleitung, vier Lehrerinnen, zwei Erzieherinnen, einer Sekretärin und einem Hausmeister.

 

Am 24. August fand die allererste Einschulungsfeier an einer neugegründeten Schule statt, die OPTIMUS von Anfang an mitgestalten können! Knapp 300 Eltern und 52 Kinder feierten mit uns.

Gemeinsam mit Thomas Nehl hatte Nils Koesling vor seinem Wechsel hierher zwei Jahre lang den Ganztag Am Faulen See von SOCIUS geleitet. Nun baut mit seinem Team diese neue, kleine und feine Schule mit auf. Ich hatte die Gelegenheit, ihn und sein momentan noch vierköpfiges Team zu besuchen. Die vier befanden sich gerade in ihrer wöchentlichen Teamsitzung, als ich dazustieß.

 

 

 

Nils, wie kam es zu Deinem Wechsel von SOCIUS zu OPTIMUS, von der Leitung des Ganztags der Schule Am Faulen See zur Leitung dieser kleinen, sich im Aufbau befindlichen Schule?
Ich habe ganz zu Anfang bei SOCIUS meine Ausbildung zum Erzieher an der Wilhelm-von-Humboldt-Grundschule absolviert. Damals war die WvH im Aufbau, den ich als Erzieher begleiten durfte. Im Oktober 2017 hat OPTIMUS dann den Zuschlag für den Hort in der Neuen Grundschule an der Plantagenstraße bekommen. Hier habe ich nun die Möglichkeit, den Schulaufbau einmal auf einer anderen Ebene zu begleiten.

 

Wie war der Start in Deiner neuen Position für Dich?
Bevor hier der Hortbetrieb begann, hatte ich vier Monate Vorlaufzeit, in denen ich sehr viel vorbereiten konnte. Dadurch hatte ich von Anfang an viel Zeit, um am Nachmittag eine feste Bezugsperson für die Kinder zu sein.

 

Und wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit der hiesigen Schulleitung?
Wir arbeiten sehr eng und partnerschaftlich mit der Schulleitung zusammen. Herr Meyer leitet noch eine andere Schule – die Grundschule am Stadtpark Steglitz – und baut unsere Schule gerade auf. In zweieinhalb bis drei Jahren wird eine andere Schulleitung die Schule übernehmen.

Wir arbeiten am Schulkonzept mit und beteiligen uns an der Gremienarbeit, die Zusammenarbeit ist wirklich sehr eng. Es steht uns derzeit eine komplette Etage für unsere Arbeit mit den Kindern zur Verfügung. Dazu gehören aktuell drei Themenräume und ein Speiseraum. Im nächsten Jahr werden noch zwei weitere Räume folgen.

 

 

Wie viele Kinder lernen denn hier, und wie viele besuchen den Hort?
Wir sind zweizügig, und bisher wird unsere Schule ausschließlich von ErstklässlerInnen besucht. Jede Klasse hat eine Fachlehrerin und eine Kollegin aus dem ErzieherInnenbereich. Bis 12:00 Uhr findet der Unterricht statt, und ab 12:00 Uhr ist der Hort geöffnet. Wir werden, wenn wir 2024 „voll“ sind, immer noch zweizügig sein, dann aber mit den für Grundschulen üblichen sechs Klassenstufen. Wir landen dann bei 12 × 26 Kindern.

 

95 % der Schulkinder sind Hortkinder. Wir haben derzeit 49 Kinder und 47 Hortverträge. Diese Menge erweitert sich jährlich. Ab nächstem Jahr dürfen alle Erst- und ZweitklässlerInnen in Berlin den Hort bis 16:00 Uhr unentgeltlich nutzen, dies wurde gerade gesetzlich festgelegt. In jedem Jahr werden nun 45 – 50 Hortkinder hinzukommen.

 

Was bedeutet das kontinuierliche Wachstum für Dich als Leitung, wie viel Zeit bleibt neben der Administration für die Arbeit mit den Kindern?
Wir sprechen hier von einem geplanten Wachstum. Auch wenn wir grundsätzlich wissen, was auf uns zukommt, spielen eine Menge Faktoren eine große Rolle. Der familiäre Rahmen wird sich natürlich etwas auflösen und unsere Kommunikationswege werde länger. Die Elternarbeit wird sich deshalb natürlich auch verändern. Wir profitieren aktuell sehr vom Engagement der Eltern, sodass wir auch für die Zukunft ein großes Interesse haben, diese Ressource nutzen zu können. Auch das Schulamt spielt für uns eine entscheidende Rolle, da hier der Grundstein für die Baumaßnahmen gelegt wird. Unser Start war sehr holprig und einige Sachen hätten im Vorfeld anders laufen müssen.

 

Jetzt gilt es, den Fokus auf die Zukunft zu richten und frühzeitig Bauprojekte anzustoßen, damit der Umbau und Ausbau etwas flüssiger läuft. Das Wachstum des Großteams zu begleiten, wird wohl die wichtigste Aufgabe werden. Jedes Jahr wird das Team um 3 – 4 KollegInnen erweitert. Wir legen jetzt den Grundstein, jedoch dürfen wir als „Gründerväter/mütter“ nicht vergessen, dass wir mit jedem neuen Kollegen die Chance bekommen, wieder einen neuen Schritt nach vorne zu machen.

 

Es gibt schon einen kleinen Running Gag bei uns im Team: „Das haben wir schon immer so gemacht!“ Jeder von uns kennt diesen Satz, und jeder weiß auch, welche Gefahren sich dahinter verbergen. Für mich bietet dieser Aufbau eine Chance zur regelmäßigen und auch notwendigen Überprüfung unserer Ideen. Aktuell sind wir mit dem 1. Halbjahr sehr zufrieden.

 

Was würdest Du abschließend sagen, was ist das Besondere an dieser kleinen Schule?
Die Atmosphäre hier ist tatsächlich so wie in einer Dorfschule, es ist klein und gemütlich. Diese Schule ist ein Glücksgriff, um einen Hort aufzubauen! Jede der LehrerInnen und ErzieherInnen hat hier die Chance, sich einzubringen. Wir sind in einem wirklich guten Veränderungs- und Entwicklungsprozess. Da wir alle sehr motiviert zusammenarbeiten, läuft alles optimal und harmonisch.

 

Danke, Nils, für das Interview!

 

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